Segelflug-Bundesliga Runde 11

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Der Wettergott meinte es gut mit den Segelfliegern im Nordosten Deutschlands am vergangenen Wochenende, dem 10. und 11. Juli 2021 – der 11. Runde der Segelflug-Bundesliga 2021.

Während am Samstag südwestlich und nordöstlich der Region Berlin das Segelfliegen aufgrund dichter Wolken nahezu unmöglich war, blieb das Gebiet am Flugplatz in Brandenburg nahezu frei von Schlechtwetter-Störungen.
Ähnlich sah es am Sonntag aus. Westlich der Elbe gab es dichte Wolken, die das Fliegen ohne Motor nicht erlaubten, östlich der Elbe bis tief nach Polen entwickelte sich das Wetter jedoch bilderbuchartig mit vielen Schönwetterwolken – im Fachjargon „Cumuluswolken“ genannt.

Am Samstag versuchten fünf Piloten und eine junge Pilotin den am vorletzten Wochenende eroberten sehr guten 4. Platz in der mit 465 Vereinen zählenden Segelflug-Bundesliga zu verteidigen.

Lothar Dittmer (Berlin), Herbert Horbrügger (Spandau) und die 20-jährige Lenja Goll (Brieselang) flogen Strecken zwischen 464 km und 308 km und erreichten Sprintgeschwindigkeiten innerhalb von zwei Stunden zwischen 98 km/h und 68 km/h. Lothar Dittmer und Herbert Horbrügger umrundeten bei ihren Flügen den Großraum Berlin, die talentierte Lenja Goll hat den Fläming erkundet.

Nach diesen Flügen belegte der Fliegerklub Brandenburg am Samstag den 5. Gesamtplatz knapp hinter der Fliegergruppe Wolf Hirth aus Baden-Württemberg.

Am Sonntag machte sich Waldemar Labusga (Teltow) auf, das Ergebnis noch weiter zu verbessern. Da das Wetter in Richtung Polen sich für den Segelflug sehr gut entwickelte, entschied er sich dafür, einen Flug nach Pila (früher Schneidemühl) und zurück nach Brandenburg zu absolvieren.

Der Flug gestaltete sich sehr interessant, da verschiedene Landschaftsräume überflogen wurden. So führte der Kurs von Brandenburg an der Havel aus über den nördlichen Teil von Berlin am ehemaligen Flughafen Tegel vorbei, weiter über den Barnim bis zur Grenze an der Oder und danach durch das malerische Pommern mit ihren vielen Seen und Wäldern nördlich der Warthe und Netze bis ca. 40 km westlich Pila.

Da in Richtung Pila der Bedeckungsgrad des Himmels zunahm und somit die für die Entstehung der Aufwinde sehr wichtige direkte Sonneneinstrahlung verhinderte, entschloss sich der Pilot umzudrehen, um mit Rückenwind aus dem Osten schnell wieder nach Brandenburg zurückzukehren.

Die Entscheidung war goldrichtig, denn die erreichte Sprintgeschwindigkeit von 121 km/h und die zurückgelegte Gesamtstrecke von 652 km hat das Gesamtergebnis deutlich verbessert, so dass am Ende des Sonntages der 4. Rundenplatz erreicht wurde.

In der Gesamtwertung belegt der Fliegerklub Brandenburg weiterhin den sehr guten 4. Platz der Segelflug-Bundesliga.

Von Waldemar Labusga