Von Lothar Dittmer
Während bei den Profifußballern in diesem Jahr schon klar ist wer Meister wird, hat die Segelflug Bundesliga, wo es nur Amateursportler gibt, gerade erst am letzten Wochenende begonnen. Hier wird jetzt an den folgenden 16 Wochenenden geflogen. In der 1. Segelflug Bundesliga fliegen 25 Vereine. Mit 7 Clubs aus Baden-Württemberg und 5 aus Bayern ist der süddeutsche Raum besonders stark vertreten. Der Fliegerklub Brandenburg hofft als einziger Vertreter seines Bundeslandes auch in 2024 wieder auf eine gute Platzierung in der oberen Hälfte der Tabelle.
Es war für fast ganz Deutschland schon in der Woche vorher klar, dass zum Saisonstart nur am Samstag dem 27.04. bei klarer kalter Luft schnell geflogen werden konnte. Der gerade übermäßig oft auftretende Saharastaub sorgte ab Sonntag für weniger Sonneneinstrahlung. Damit wurden dann auch die Segelflugbedingungen schlechter.
In der Segelflugliga geht es immer darum, in einem 2 Stunden Zeitfenster möglichst weit und möglichst schnell zu fliegen. Da stellt sich dann auch vor jedem Start erneut die Frage: In welche Richtung soll geflogen werden und wo wird sich das Wetter über den Tag am besten sein? Diese Frage war am letzten Samstag besonders schwer zu beantworten, weil die Wettervorhersagen kein klares Bild boten.
Die Brandenburger Piloten entschieden sich deshalb für ganz unterschiedliche Taktiken: Matthias Kaese (Nauen) flog zuerst Richtung Norden nach Pritzwalk , Jürg Holland (Dahlewitz)entschied sich für den Süden und startete mit dem Ziel Dessau. Lothar Dittmer (Berlin) zog es hingegen nach Südosten in die Lausitz. Er traf unterwegs – bereits in Polen – auf Rolf Engelhardt (Berlin) , der in der Nähe von Bautzen auf einem Wettbewerb gestartet war. Auch bei diesem Event konnte er Punkte für seinen Brandenburger Heimatclub sammeln.
Unterwegs trafen die Brandenburger Piloten auf recht unterschiedliche Wetterbedingungen. In Polen konnten sogar Flughöhen bis zu 2700 m erreicht werden. Dann verwenden erfahrene Segelflieger bei den deutlichen Minustemperaturen schon mal die aus dem Skisport bekannten elektrischen Schuhheizungen oder spezielle Moon-Boots, um keine kalten Füße zu bekommen.
Trotz ganz unterschiedlichen Flugwege landeten die 4 Brandenburger alle in der Ligawertung. Sie konnten mit Durchschnittsgeschwindigkeiten um 100km/h und Gesamtstrecken von bis zu über 500km einen durchaus erfolgreichen Tag verbuchen. Mit Platz 11 und 5 Punkten in der ersten Rundenwertung findet man sich beim Fliegerklub nun wie erhofft zuerst einmal in der oberen Tabellenhälfte wieder.