Von Matthias Kaese

Die 12. Runde der Segelflugbundesliga am 15. und 16. Juli 2023 beschert wichtige Punkte im Kampf um einen vorderen Gesamtplatz. Nachdem der Samstag fast in ganz Deutschland unfliegbare Wetterbedingungen präsentierte, zeigte sich der Sonntag von seiner besten Seite. Das interessante war, dass alle meteorologisch möglichen Aufwindbedingungen, nämlich Thermik, Hangflug und Laminarwelle durch die Segelflieger in ganz Deutschland genutzt werden konnten. Dies ist sehr unüblich und insbesondere im Hochsommer war ein solch starker Südwestwind bislang eine Ausnahmeerscheinung.

Für die Brandenburger konnte es in Ermangelung eines Mittelgebirgszuges natürlich nur ein thermisches Vorankommen geben. Also flog man gegen den Wind in Richtung Harz um dann das 2 stündige Rennen in Richtung Nordosten zu starten. Ausgeprägte Wolkenreihungen ließen ein zügiges Fliegen zu. Bei Schwedt war die Wertungszeit vorbei. Die 3 schnellsten Piloten des Fliegerklub Brandenburg –  Matthias Kaese (Nauen) mit 143 km/h, Michael Scholz (Brandenburg/Leipzig) mit 141 km/h sowie Lothar Dittmer (Berlin) mit 142 km/h – erflogen einen sehr guten 4. Rundenplatz und verbesserten damit die Bundesligagesamtplatzierung auf den 7. Wichtige Streckenpunkte liefert mit 634 km Max Michaelis (Berlin), welcher erst im Raum Witzenhausen (Nordhessen) den Rückweg nach Brandenburg antrat.

5 Rundenwochen stehen noch aus. Das nunmehr angepeilte Saisonziel unter den Top 10 zu landen ist im Bereich des Machbaren, wenn auch die Wetterbedingungen für das kommende Wochenende keine große Hoffnung auf weitere hochsommerliche Streckenflugtage aufkommen lassen. Die bislang in 2023 erflogenen Ergebnisse sind dennoch ganz offensichtlich aber auch den veränderten Klimabedingungen in Europa geschuldet. Lang anhaltende hervorragende Segelflug-Bedingungen sind scheinbar nicht mehr die Ausnahme. Eine Tatsache, über die sich ein Segelflieger dennoch nicht freuen kann, da nur eine intakte Umwelt den naturverbundenen Piloten echte Freude bereitet.