Bericht zum Wochenende 13./14. Juli 2024 von Lothar Dittmer
Schon seit Wochen wechseln sich Sonne und Wolken im Land Brandenburg ab und der wirkliche Sommer lässt – wie jeder spürt – noch etwas auf sich warten. Auch an diesem Wochenende versuchten die Brandenburger Segelflieger aus den Wetterberichten herauszulesen, welcher Tag denn der bessere zum Punkten in der Segelflug Bundesliga sein würde. Das Ergebnis war unklar und so machten sich am Samstag Jürg Holland, Herbert Horbrügger und Lothar Dittmer gemeinsam auf den Weg, um den Wendepunkt Sondershausen am Kyffhäuser umrunden. Der starke Wind und die schwache Thermik über dem Harz Hochland sorgten jedoch dafür, dass es langsam voranging. Erst kurz vor 17 Uhr konnte schließlich am Ziel gewendet werden. Zurück flog man dann aber umso schneller mit bis zu 120 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Gute Voraussetzungen für ein – zumindest temporär – passables Punktergebnis im 2-Stunden-Sprint der Segelflugbundesliga.
Allen war klar, dass man sich damit noch nicht zufriedengeben konnte, denn die bundesweite Konkurrenz schläft nicht. Für die Brandenburger Bundesligamannschaft bedeutet das also: Auch am Sonntag fliegen und dabei versuchen, noch schneller zu sein und weiter zu kommen als am Vortag…
So wurden am Sonntagmorgen 8 Flugzeuge an den strahlend blauen Himmel über der Havelstadt geschleppt. Der Wechsel von Blau nach Grau war schon vorhergesagt, denn örtliche Schauer waren zu erwarten. Bei solchen Aussichten ist die Flugstrategie schwierig und deshalb machten sich vier Piloten Richtung Süden auf, während es den Rest nach Norden zog. Die erwarteten Schauer kamen dann auch schon wie angekündigt am frühen Nachmittag auf.
Aus der Luft ist ein Schauer besonders gut zu erkennen, denn der Regen zeigt sich dort wie ein sich senkender Vorhang von den Wolken bis zum Boden. Keine gute Idee mit einem Segelflugzeug durch solchen Regen zu fliegen: Der Pilot bleibt zwar unter der Plexiglashaube absolut trocken, die Flugeigenschaften des Flugzeuges verändern sich dabei aber so, dass ein Heimflug im Extremfall unmöglich wird. Die bessere Idee: Alle Schauer umfliegen und passende Lücken mit Sonneneinstrahlung und thermischen Aufwinden geschickt nutzen. Allen gestarteten Brandenburgern ist dies dann auch gelungen, wobei erhebliche Umwege in Kauf genommen werden mussten. Das sorgt nicht gerade für schnelle Flüge, um in der Bundesliga zu punkten, aber zumindest bei allen für „schaurig schöne“ Flugerlebnisse.
Trotz allem haben es Ines und Rolf Engelhardt mit ihren beiden Flügen bis nach Anklam am Sonntag geschafft, das Rundenergebnis vom Samstag noch einmal zu toppen.
Das reichte bei teilweise besseren Wetterbedingungen in südlicheren Bundesländern der Republik für den Fliegerklub Brandenburg immerhin noch zum 8. Rundenplatz. Der FKB konnte damit seinen 5. Tabellenplatz weiterhin behaupten.(https://www.weglide.org/league/DT?type=total&round=11&season=2024)
Nur wenige Punkte trennen Brandenburg aktuell vom Zweitplatzierten – an den verbleibenden Wochenenden bis zum Saisonfinale am 17. August sollte es also spannend bleiben.