Segelflug-Bundesliga Runde 5: Schnell oder weit?
In der Segelflug-Bundesliga sorgen sowohl die Streckenlänge als auch eine hohe
Durchschnittsgeschwindigkeit innerhalb von 2 Stunden für ein gutes Punktergebnis. Die Piloten des
Fliegerklubs Brandenburg standen also auch in der letzten Woche wieder vor der Frage: Soll ich meinen
Flug anhand des Wetterberichtes eher weit oder eher schnell planen? Letztendlich wird immer erst anhand
der aktuellen Wetterprognose am Samstagmorgen über die möglichen Alternativen entschieden.
Max Michaelis und Maximilian Gotthardt, die sich auf lange Strecken spezialisiert haben, starteten bereits
um 9Uhr30 an der Winde in Brandenburg Mühlenfeld. Ihre Strecke führte sie rund um die für Segelflieger
gesperrten Lufträume der Flughäfen Berlin und Dresden.

Für Michaelis endet das ambitionierte Unternehmen leider mangels Aufwind weit entfernt in Polen.
Flugtechnisch gesehen kein Problem solch eine Außenlandung auf einem großen Acker. Die lange
Rückholstrecke mit Auto und Transportanhänger macht das dann aber zu einem Abenteuer, dass man nicht
allzu oft haben möchte. Gotthardt trifft es etwas besser und ist fast 10 Stunden im Segelflugzeug
unterwegs. Letztendlich muss er nach 760 km am Abend wegen absterbender Thermik nur 30 km vor dem
Ziel auf einem kleinen Privatflugplatz landen. Schade, denn der Zusatzbonus für die Zielerreichung hätte
dem Brandenburger Bundesligaergebnis gut getan.

Weit war also an diesem Bundesliga-Samstag nur die zweitbeste Wahl. Die Punkte wurden wieder eher mitder Schnittgeschwindigkeit erzielt. Lothar Dittmer (128 km/h), Herbert Horbrügger (126 km/h) , und RolfEngelhardt (101 km/h) zusammen mit seinem Vater Klaus im Doppelsitzer flogen ein schnelles Dreieck über450 km: Sie wendeten südlich Leipzig und danach hinter der polnischen Grenze nicht weit von Cottbus.
Kraftwerk im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien
Am Wochenende zuvor hatte es wegen des starken Nord-Süd Gefälles beim Flugwetter nur zu einem
Mitmachpunkt in der 1. Segelflug-Bundesliga gereicht. Der FKB hatte dabei 6 Tabellenplätze eingebüßt.
Auch deshalb ist man in Brandenburg mit dem Ergebnis dieser Runde zufrieden: Am Samstag konnte ein
Tabellenrang zurückerobert werden und mit Gesamtplatz 13 (von 25) rangiert der FKB weiterhin im
Mittelfeld. Der Sonntag brachte endlich den von der Natur dringend benötigten Regen. Die Segelflieger in
ganz Deutschland konnten sich deshalb nach anstrengen Flügen am Vortag ausreichend auszuruhen.